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Did we lose Africa? Was, wenn wir Daten nutzen würden, um den Kampf der Ideen zu gewinnen... - MSC 2023

Aktualisiert: 28. Nov.

Die Daten zeigen, dass sich einerseits das Verhältnis zwischen dem afrikanischen Kontinent und den westlichen Ländern verschlechtert. Andererseits bauen Russland und China ihre Beziehungen zu Afrika aus, indem sie ihnen digitale und technische Infrastrukturen zur Verfügung stellen und ihre militärische und wirtschaftliche Vormachtstellung nutzen. Aber könnten diese Daten ein wesentlicher Teil der Lösung für die erschlafften Beziehungen zwischen westlichen und afrikanischen Ländern sein?


Im Rahmen der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz vom 17. bis 19. Februar wurde Katharina Schüller (CEO, STAT-UP) von Dr. Zoe von Finck (Podcast-Moderatorin „ichbinsofrei“) eingeladen, um gemeinsam mit Dr. Florence Gaub (Sonderberaterin des EU-Außenbeauftragten) die Frage „Haben wir Afrika verloren?“ zu diskutieren.


Um die Frage zu beantworten, müssen wir einen Blick auf die Daten werfen. Während der UN-Vollversammlung 2022 enthielten sich viele Afrikaner der Stimme, um den russischen Krieg gegen die Ukraine zu verurteilen. Außerdem stimmten die afrikanischen Länder deutlich pro China, was auf die massive diplomatische Kampagne von Xi Jinping zurückzuführen sein könnte. Seit Beginn seiner Amtszeit im Jahr 2013 hat China sehr aktiv Staaten besucht und versucht, diplomatische Beziehungen aufzubauen.



Es gibt noch viele weitere Daten, die interpretiert werden könnten, um die Gründe für den Verlust der europäischen Sympathie für Afrika aufzuzeigen. Zum Beispiel das Afrobarometer, das afrikanische Bürger nach ihrer Meinung befragt, frühere Wahldaten, um zukünftiges Verhalten vorherzusagen, oder die so genannten „harten Fakten“ wie militärische und wirtschaftliche Präsenz, Schulden oder ausländische Direktinvestitionen.


Für sich allein genommen kann uns keine dieser Daten die Antwort darauf geben, ob wir Afrika verloren haben oder nicht. Um ein vollständiges Bild zu erhalten, müssen alle Puzzlestücke strukturiert und miteinander verbunden werden. Dies kann mit sogenannten „selbstorganisierenden Karten“ geschehen, die mit einem Tool namens Viscovery erstellt werden.


Diese Karte enthält Vorhersagen zu den Abstimmungen der letzten UN-Generalversammlung zum Ukraine-Konflikt. Die Cluster sind „Ja“, „Nein“ und „Enthaltung“. Es gab zwei verschiedene Gruppen von Ländern mit unterschiedlichen Merkmalen, für die ein „Ja (A/B)“ vorhergesagt wurde. Ein Blick auf die farbigen Teile der Karte, die die tatsächlichen Abstimmungen während der Versammlung zeigen (blau = Nein; rot = Ja; grün = Enthaltung), zeigt, dass die Vorhersage nicht weit von der Realität entfernt war.



Wie bereits erwähnt, können die Stimmen selbst keinen kausalen Zusammenhang beweisen. Was aber, wenn die tatsächlichen Stimmen mit anderen Indikatoren in Korrelation gebracht werden können? Genau das zeigen die folgenden selbstorganisierenden Karten.


In diesem Diagramm ist zu erkennen, dass Länder, die dem chinesischen Einfluss eher positiv gegenüberstehen (rot), eher mit „Nein“ antworten. Auf der anderen Seite antworten Länder, die negativ über den chinesischen Einfluss denken (blau), eher mit „Ja“. Schauen wir uns nun an, was passiert, wenn wir den Einfluss Chinas mit dem Demokratieindex der einzelnen Länder kombinieren. Länder, die einen niedrigeren Demokratieindex haben, sind blau eingefärbt, während die Länder mit einem höheren Demokratieindex rot eingefärbt sind.

Wenn man diese Indikatoren kombiniert, ergibt sich ein sehr klares Bild. Natürlich sind diese Daten nicht kausal, denn sie können das Abstimmungsverhalten in künftigen UN-Generalversammlungen nicht eindeutig belegen, aber sie können als sehr guter Prädiktor verwendet werden.


Um die Frage zu beantworten, ob die Daten ein potenzieller Faktor sein könnten, der die abnehmende europäisch-afrikanische Beziehung verhindert: Daten haben das Potenzial, das künftige Verhalten von Ländern vorherzusagen, also auch künftige Krisen zu verhindern. Es gibt jedoch mehrere Probleme, die gelöst werden müssen, bevor die tatsächliche Vorhersagekraft von Daten genutzt werden kann. Erstens mangelt es an der Kommunikation zwischen quantitativen und qualitativen Experten. Zweitens mangelt es an der Kommunikation zwischen Experten auf beiden Seiten und den Entscheidungsträgern. Das Problem sind nicht fehlende Daten, sondern die Übermittlung der Botschaft an die Eliten, damit diese sie für die Öffentlichkeit greifbar machen können. Hier kommen Werkzeuge wie Viscovery ins Spiel, denn sie können Daten auf intuitive Weise visualisieren. Die Öffentlichkeit will immer Antworten auf ihre Fragen, und um diese Antworten geben zu können, bedarf es einer verbesserten Kommunikation zwischen Experten und Entscheidungsinstanzen. Beide Seiten müssen aus ihrer Komfortzone heraustreten, um das wahre Potenzial von Daten freizusetzen.

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